Spätestens seit Beginn der Corona-Pandemie werden UVC-Raumluftfilter immer beliebter. Diese Luftfilter arbeiten mit ultraviolettem Licht. Dieses UV-Licht filtert Viren und Bakterien nicht nur aus der Luft, es zersetzt sie und tötet sie auf diese Weise ab. Doch wie gut sind UVC-Luftfilter wirklich im Kampf gegen Viren wie das Coronavirus? Hier erklären wir Ihnen, was es mit den UVC-Filtern auf sich hat und worauf sie beim Kauf achten sollten.
Wie funktionieren UVC-Raumluftfilter?
Das Prinzip ist relativ simpel zu erklären. So ein Gerät funktioniert grundlegend wie jeder andere Raumluftfilter auch. Die Luft wird angesaugt, gefiltert und wieder in den Raum hineingeblasen. Bei UVC-Filtern wird in der Regel wird ein gewöhnlicher Raumluftfilter vorgeschaltet, welcher Pollen, Staub etc. aus der Luft filtert.
Anschließend wird die Luft in eine Kammer geleitet, in welcher ultraviolette Strahlung Bakterien und Viren abtötet. Das Licht greift direkt die DNA an und zerstört diese. Anschließend wird die gefilterte und gereinigte Luft wieder in den Raum entlassen.
UVC-Raumluftfilter seit Jahren im Großeinsatz
UVC-Raumluftfilter sind keine neue Erfindung. Solche Filter werden seit vielen Jahren erfolgreich betrieben. Als Großanlagen filtern sie zum Beispiel die Luft in Krankenhäusern, Flughäfen oder Lebensmittelbetrieben. Sie haben also mit Sicherheit schon mal Luft geatmet, die mit einem UVC-Filter gereinigt wurde.
Im Rahmen der Corona-Pandemie wurde die Forschung nochmals intensiviert, da die Strahlung Viren effizient zerstört, was im Kampf gegen das Corona-Virus durchaus sehr hilfreich sein kann. Mittlerweile gibt es schon die ersten autonomen UVC-Filterroboter, die zum Beispiel gezielt einzelne Räume und Zimmer eines Krankenhauses gründlich desinfizieren können.
Solche Roboter müssen sogar autonom arbeiten, denn um einen Raum möglichst schnell von Viren zu befreien, wird offenes UVC-Licht eingesetzt. Diese Strahlung ist auch in normalem Sonnenlicht enthalten. Die Strahlung der Lampen ist jedoch so intensiv, dass sie gefährlich werden kann. Augen und Haut von Menschen können dauerhaft beschädigt werden. Wissenschaftler vergleichen die Intensität dieser Strahlen mit der von Röntgenstrahlen. Bei unsachgemäßem Einsatz greift das Licht auch diverse Oberflächen an.
UVC-Filter für zu Hause
Funktioniert das, was im Großen gut funktioniert, genauso gut auch im Kleinen? Vor der Corona-Welle fristeten Raumluftfilter mit UVC-Strahlung noch ein Nischendasein. Die Geräte waren relativ teuer und in einem herkömmlichen HEPA-Filter bleiben schließlich auch enorm viele Viren und Bakterien hängen, weswegen solche Filter vollkommen ausreichten. Erst die Pandemie hat UVC-Filter ins Rampenlicht befördert.
Plötzlich war die Menschheit mit einem sehr gefährlichen und tödlichen Virus konfrontiert, gegen das es kein Heilmittel und keinen Impfstoff gab. Sich vor diesem „Killervirus“ zu schützen hatte oberste Priorität. Das hat sich bis heute (November 2020) nicht geändert. Ein Profiteur der Krise ist mit Sicherheit die Raumluftfilter-Industrie, welche ihre Produktpalette schlagartig um diverse UVC-Lichtfilter erweiterte und nun damit endgültig beim Endverbraucher ankam.
Grundlegend gibt es zwei Arten von UVC-Raumluftfiltern bzw. Desinfektionsgeräten.
UVC-Raumluftfilter als Standgeräte
Gängig sind UVC-Raumluftgeräte als All-in-One-Luftreiniger. Standgeräte, welche nur Viren aus der Luft filtern, gibt es so gut wie nicht. Was es gibt, sind UVC-Leuchtmittel, welche entsprechendes Licht abstrahlen und den Viren im Vorbeiflug den Garaus machen. Offene UVC-Strahlung sollte jedoch nur abgegeben werden, wenn sich keine Menschen oder Tiere im Raum befinden. Das Problem ist, dass offene Strahlung schnell gefährlich wird und sich negativ auf Haut und Augen auswirkt. Die Auswirkungen können Sie nicht sofort erkennen, sie zeigen sich erst im Laufe der Zeit.
Deutlich besser sind dagegen UVC-Raumluftfilter mit einer gekapselten UVC-Einheit. Sofern keine UV-Strahlung austritt, sind diese Geräte nicht gefährlicher als jeder andere Raumluftfilter auch.
UVC-Raumluftfilter bestehen üblicherweise aus mehreren Filterelementen. In der Regel verfügen sie über einen Aktivkohlefilter und einen HEPA-Filter, um die allermeisten Partikel aus der Luft zu filtern. Anschließend wird die Luft mit UVC-Licht bestrahlt und von den letzten Viren befreit.
Tragbare UVC-Leuchten zur Desinfektion von Oberflächen
Es gibt diverse tragbare UVC-Desinfektionsgeräte. Besonders beliebt sind kleine UVC-Taschenlampen. Bei diesen gibt es allerdings ein grundlegendes Problem. Es handelt sich dabei um offene UVC-Quellen, die für Menschen und Materialien schädlich sein können.
An dieser Stelle macht die Dosis das Gift. Es gibt UVC-Quellen, die sind so schwach, dass sie völlig ungefährlich sind, wenn man sie nicht ganz bewusst falsch verwendet. Eine so schwache Strahlung bedeutet jedoch zugleich eine geringe Wirkung gegen Viren.
Eine hohe Strahlung kann Viren wie das Corona-Virus mit Sicherheit abtöten, kann aber eben auch Haut und Augen nachhaltig schädigen. Perfide ist vor allem, dass sich die Schäden erst im Laufe der Zeit bemerkbar machen. Es ist nicht so wie eine leichte Verbrennung, bei der Sie den Hitzeschmerz spüren und sofort wissen, dass dort eine Brandblase entstehen könnte.
Wenn Sie sich im Sommer oft im Park sonnen, erhöhen Sie Ihr Risiko, Hautkrebs zu bekommen. Sie werden aber mit Sicherheit nicht dort liegen und irgendeinen Impuls spüren, der Ihnen anzeigt, dass Sie ab sofort Hautkrebs entwickeln. Genauso ist es bei UVC-Lampen.
Die kleinen UVC-Lampen werden auch gerne zur Desinfektion von Handys benutzt. Ein paar Minuten vor die Lampe legen, und das Display soll absolut keimfrei sein. An sich keine schlechte Idee, allerdings entzieht ultraviolette Strahlen Kunststoffen mit der Zeit die darin enthaltenen Weichmacher, was dazu führt, dass die Oberflächen brüchig werden.
Generell spricht nicht viel gegen die Verwendung von UVC-Taschenlampen. Wir möchten Ihnen nur dringend empfehlen, sich an die Gebrauchsanweisung zu halten, vor allem was Abstand und Dauer der Beleuchtung angeht. Für die Desinfektion Ihrer Haut legen wir Ihnen handelsübliche Desinfektionsmittel in flüssiger Form nahe.
Hilft ein UVC-Raumlichtfilter wirklich gegen Corona?
Grundlegend ja, ein UVC-Raumluftfilter ist gut geeignet, das Virus aus der Raumluft zu entfernen. Ein solcher Filter tötet bis zu 99,9 Prozent aller Viren ab, darunter auch das Corona-Virus. Wenn Sie jetzt denken, dass Sie mit einem solchen Luftreiniger von einer Infektion sicher sind, liegen Sie jedoch leider falsch.
Ein UVC-Raumluftfilter ist ein kleines Rädchen im Gesamtkonstrukt. Die wenigsten Menschen stecken sich in ihrer eigenen Wohnung mit dem Virus an, wenn sie sich an die Sicherheitsmaßnahmen halten. Auch herkömmliche Raumluftfilter können Corona-Viren aus der Luft filtern, mit einem UVC-Raumluftgerät können Sie die Erfolgsrate jedoch nochmals erhöhen und erwischen auch die Viren, die es durch die anderen Filter geschafft haben.
Gegen Corona ist es wichtig, zwischendurch mal gründlich durchzulüften, allein schon, um frischen Sauerstoff hereinzulassen.
Die meisten Menschen infizieren sich in der Öffentlichkeit mit dem tödlichen Corona-Virus. Um sich wirklich aktiv zu schützen, befolgen Sie bitte weiterhin die Hygienemaßnahmen, halten Sie Abstand und tragen Sie Ihren Mund-Nase-Schutz, selbst, wenn es manchmal nervig ist.
Mit einem guten UVC-Raumluftfilter sorgen Sie innerhalb Ihrer vier Wände für zusätzliche Sicherheit. Wenn Sie sich draußen infiziert haben, hilft Ihnen auch kein Raumluftfilter mehr. Die Anschaffung kann aber gerade in der Situation trotzdem sinnvoll sein, denn damit senken Sie das Risiko, Besucher oder andere Haushaltsmitglieder anzustecken.
UVC-Raumluftfilter kaufen, was beachten?
Zunächst müssen Sie entscheiden, ob Sie einen reinen Desinfektions-Luftfilter haben möchten, oder ein All-In-One-Gerät. Reine UVC-Desinfektionsgeräte arbeiten meist mit einer offenen UVC-Leuchte. So eine Leuchte, wie sie auch in tragbaren UVC-Desinfektionsgeräten verwendet wird, sollten Sie nicht dauerhaft betreiben.
Wie bereits angesprochen, können derartige Lampen mit der Zeit zu schweren Schäden führen. Grundlegend sind sie brauchbar, jedoch sollten sich weder Menschen noch Tiere in dem Raum befinden, in welchem die Lampe gerade aktiv ist.
An dieser Stelle gehen wir auf All-In-One-Luftfilter ein. Ein solches Gerät kostet in etwa zwischen 150 und 300 Euro und sollte nicht leichtfertig gekauft werden, sondern schon Ihren Ansprüchen genügen. Ein gutes Gerät ist so etwas wie eine Investition in die Ewigkeit, da sollte man schon bereit sein, für ein besseres Produkt ein paar Euro mehr auf den Tisch zu legen. Eine große Bedeutung kommt natürlich der Leistungsfähigkeit zu.
Die Leistungsfähigkeit des Geräts sollte zu der Größe des zu reinigenden Raumes passen. Ein Luftreiniger, welcher im Umkreis von 10 m² alles aus der Luft filtert, ist für einen Raum mit einer Fläche von 30 m² eindeutig unterdimensioniert. Das geht natürlich auch, irgendwann ist die Luft komplett umgewirbelt und gereinigt, aber das dauert sehr lange. Der Reiniger läuft zudem die ganze Zeit auf vollen Touren, was neben einem hohen Energieverbrauch auch noch zu einer lästigen Lautstärke führt.
Die Lautstärke ist sowieso ein Thema für sich. Wir empfehlen, sich im Fachhandel ein paar verschiedene Geräte vorführen zu lassen, da die Lautstärkewahrnehmung von Mensch zu Mensch unterschiedlich ist. Manche Menschen können eben ganz entspannt im Büro arbeiten, während direkt gegenüber eine Großbaustelle lauthals auf sich aufmerksam macht. Andere Menschen hingegen bestellen sich eine Computermaus und schicken sie zurück, weil sie von dem Klick-Geräusch beim Drücken einer Maustaste sofort Migräne bekommen.
Während die Luft zum ersten Mal gereinigt wird, ist jeder Luftfilter laut. Wichtig ist die Lautstärke, wenn das Gerät die Leistung reduziert, weil die Luft nicht mehr gereinigt, sondern nur noch sauber gehalten werden muss. Vor allem, wenn der UVC-Luftfilter im Schlafzimmer stehen soll, wäre es wohl nicht schlecht, wenn er quasi unhörbar leise seinen Dienst verrichten würde.
Dann kommt es noch auf die weiteren Filter an. Einen Aktivkohle- sowie einen HEPA-Filter sollte so ein Gerät schon mitbringen. Dabei ist es wichtig, dass die Filter einzeln gewechselt werden können. Einen HEPA-Filter können Sie reinigen und mehrmals benutzen, bis er ausgetauscht werden sollte. Ist er fest mit dem Aktivkohlefilter verbunden, gestaltet sich die Sache als schwierig.
Kombifilter sind meistens teurer als zwei einzelne Filter und wenn ein Filter getauscht werden muss, der andere aber noch gut ist, verschenken Sie unnötig viel Geld. In den meisten Fällen ist es mit der Zeit günstiger, in ein teureres Gerät mit separaten Filtern zu investieren als ein paar Euro weniger zu bezahlen, dafür aber regelmäßig teurere Filter kaufen zu müssen.
Nebenbei sind natürlich noch die Ausstattungsmerkmale bzw. Funktionen wichtig. Wenn Sie eine Automatik- oder Timer-Funktion benötigen, sollte das Gerät sicherlich darüber verfügen. Auch verschiedene Betriebsmodi können sinnvoll sein, beispielsweise ein Nachtmodus.