Ratgeber: Luftentfeuchter fürs Auto
Luftentfeuchter haben nicht nur in der Wohnung, sondern auch im Auto einen großen Nutzen. Sicherlich kennen Sie das Problem, dass Sie in den kalten Monaten nicht nur Eis kratzen müssen, sondern spätestens nach der ersten kalten Nacht auch alle Scheiben beschlagen sind. Sie sehen erstmal nichts und müssen alle Autoscheiben mit einem Schwamm trocken wischen. Das Problem der Luftfeuchtigkeit im Auto verschwindet dadurch aber nicht. Solange es draußen kalt ist, schlagen Sie sich tagtäglich mit beschlagenen Scheiben durch Luftfeuchtigkeit im Auto herum. Der Aufwand des Trocknens ist dabei gar nicht das größte Problem, es drohen auch gesundheitliche Risiken und Schäden am Fahrzeug. Bei uns erfahren Sie, was Sie über Luftentfeuchter für Ihr Auto wissen müssen.
Warum Luftentfeuchter fürs Auto?
Wie bereits angesprochen, ist hohe Luftfeuchtigkeit im Auto vor allem im Winter nervtötend. Vor so ziemlich jeder Fahrt sind die Scheiben beschlagen und müssen abgetrocknet werden. Das ist nicht nur ein blöder Aufwand, sondern verzögert außerdem zuverlässig die Abfahrt und angenehm warm ist es währenddessen auch noch nicht. Mit einem Luftentfeuchter haben Sie dieses Problem nicht mehr.
Ein Luftentfeuchter für das Auto bringt aber noch viel mehr Nutzen als nur Aufwands- und Zeitersparnis, er ist auch gut für Mensch und Material. Sie kennen vermutlich folgende Situation: Sie steigen im Winter in Ihr Auto und machen erstmal die Scheiben frei. Danach sitzen Sie auf Ihrem Sitz und es ist nicht nur kalt, sondern fühlt sich auch klamm und feucht an. Auch mit einer dicken Hose fühlt es sich an, als würde eine modrige Kälte Ihr Bein entlang und langsam auch Ihren Rücken hoch kriechen. Spaß macht das Autofahren so nicht besonders.
Das Problem ist nämlich, dass sich die Feuchtigkeit nicht nur in Form von Kondenswasser an den Scheiben bemerkbar macht. Sie kriecht überall hin, in die Sitze, unter die Fußmatte, in den Kofferraum und eigentlich überall hin, wo Wasser nicht restlos abperlen kann. Dabei ist nicht nur das Gefühl der feuchten Kriechkälte ein Problem. Genau wie in der Wohnung kann sich im Auto gefährlicher Schimmelpilz bilden. Bedenken Sie einfach mal, was während jeder Fahrt passiert: Sie möchten sicherlich nicht die ganze Fahrt über frieren. Also machen Sie die Heizung an. Die Feuchtigkeit wird immer wieder aufgewärmt und der Schimmel findet einen herrlichen Lebensraum vor, in dem er sich bequem verbreiten kann.
Dauerhafte Feuchtigkeit und Schimmel setzen auch der Technik Ihres Fahrzeugs mit der Zeit zu. Nässe und Schimmel sind auf Dauer aggressiv und sorgen für Rost, vor allem gerne an Stellen, an denen Sie eher selten nachschauen, denn wer schaut zum Beispiel häufiger mit einem Spiegel in den Raum unter der Lenksäule oder dem Handschuhfach?
Ein Luftentfeuchter fürs Auto hilft nicht gegen Rost oder Schimmelbefall. Aber mit ihm können Sie dem vorbeugen. Ihre Sitze bleiben trocken, Ihre Scheiben beschlagen nicht oder deutlich weniger und das durch ein Produkt, welches es für wenige Euro zu kaufen gibt.
Ursachen für Wasser und hohe Luftfeuchtigkeit im Auto
Wasser und Feuchtigkeit gelangen auf vielen Wegen in Ihr Auto. Der erste Weg geht direkt über Sie. Wenn Sie im Auto atmen – was sicherlich eine sehr gute Idee ist – stoßen Sie unweigerlich Feuchtigkeit aus. Auch wenn Sie schwitzen gelangt Feuchtigkeit in die Luft. Da Sie im Winter vermutlich selten mit offenem Fenster fahren, findet zudem kaum Luftaustausch statt, sodass die Feuchtigkeit im Fahrzeug bleibt. Wenn Sie mit regennasser Kleidung ins Auto steigen, bringen Sie genauso Feuchtigkeit mit, wie wenn Sie noch Schnee an den Schuhen haben.
Aber auch auf anderem Wege kann Feuchtigkeit in Ihr Auto gelangen. Wenn Sie im Regen zwar trocken sind, aber dann aus Ihrem Wagen aussteigen, strömt feuchte Luft hinein. Wenn Sie Ihre Einkäufe an einem Regentag in den Kofferraum packen, strömt ebenfalls feuchte Luft hinein. Natürlich kann es auch sein, dass Ihr Auto nicht zu 100 Prozent dicht ist. Es reicht schon eine poröse Türdichtung. Auch durch die Lüftung kann Feuchtigkeit in Ihr Auto gelangen. Es geht schließlich nicht nur um sichtbare Tropfen, sondern um die winzig kleinen Tröpfchen, welche die unsichtbare, aber trotzdem spürbare Luftfeuchtigkeit ausmachen.
Wie funktioniert ein Luftentfeuchter fürs Auto?
Anders als zur Luftentfeuchtung von Räumen, kommen im Auto üblicherweise ausschließlich Luftentfeuchter ohne Strom zum Einsatz. In der Wohnung nutzt man in der Regel Boxen, die mit Granulat gefüllt sind. Das ist im Auto nicht sonderlich praktisch und im Innenraum auch nicht grade schön anzusehen. Die meisten Luftentfeuchter für Autos sind Kissen, welche mit Granulat, Gel oder Salzen gefüllt sind. Sie werden einfach ins Auto gelegt, idealerweise aufs Armaturenbrett. Während der Fahrt können Sie einfach auf, hinter oder unter einen Sitz gepackt werden.
Der Luftentfeuchter zieht nach und nach die Feuchtigkeit aus der Luft. Sie dürfen dabei aber kein spontanes Wunder erwarten. Wenn Sie ein großes Problem mit beschlagenen Scheiben, klammen Sitzen und der allgemeinen Luftfeuchtigkeit in Ihrem Auto haben, dürfen Sie nicht erwarten, dass am Morgen alles frei und trocken ist, wenn Sie am Abend zuvor auf dem Heimweg von der Arbeit einen solchen Luftentfeuchter gekauft und ihn gleich ins Auto gelegt haben sollten. Die Feuchtigkeit, welche sich in den Sitzen etc. befindet, muss ja zunächst wieder von der Luft aufgenommen werden, bevor der Entfeuchter sie aufsaugen kann.
Daher ist es ratsam, den Luftentfeuchter das ganze Jahr lang im Auto zu lassen. Auch im Sommer gibt es viel feuchte Luft, die sich anstauen kann, welche man jedoch aufgrund der Temperatur und natürlichen Verdunstung nicht so bemerkt. Ein Luftentfeuchter fürs Auto kann meistens drei bis vier Monate lang benutzt werden. Das bedeutet aber nicht, dass Sie jetzt damit rechnen sollten, an die 100 Euro ausgeben zu müssen, um ein Jahr lang kein Problem mit Luftfeuchtigkeit im Auto zu haben.
Die allermeisten Luftentfeuchter fürs Auto sind schlichtweg irgendwann voll. Die Füllung kann keine weitere Flüssigkeit mehr aufnehmen. Wenn es soweit ist, nehmen Sie den Entfeuchter einfach raus und legen ihn auf eine warme Heizung, bis die Füllung wieder trocken ist. Es gibt auch Varianten, die Sie sogar innerhalb weniger Minuten in der Mikrowelle trocknen können. Sobald wieder alles trocken ist, können Sie den Luftentfeuchter wieder in Ihr Auto legen.
Gute Modelle kriegen Sie schon für unter 20 Euro. Wenn Sie bedenken, dass Sie den Luftentfeuchter bei guter Pflege quasi Ihr Leben lang benutzen können, ist diese Investition angesichts der vielen Vorteile vermutlich eine Überlegung wert. Einen Autositz von Schimmel befreien zu lassen, ist dagegen deutlich teurer.
Luftentfeuchter fürs Auto – Was beachten?
Bei den meisten im Handel erhältlichen Luftentfeuchtern können Sie problemlos zugreifen. Doch natürlich gibt es einige Aspekte, die Sie beachten sollten, um den für Sie persönlich idealen Luftentfeuchter für Ihr Auto zu finden. Wichtig ist zum Beispiel die Feuchtigkeitsaufnahme. Ein Luftentfeuchter, der 1.000 ml Wasser aufnehmen kann, ist effektiver, als einer, der nur 500 ml Flüssigkeit fasst. Das bedeutet auch, dass er seltener getrocknet werden muss.
Damit geht auch die Wirkungsdauer einher. Die Wirkungsdauer sollte bei vier Monaten liegen, damit Sie Ihren Luftentfeuchter nur einmal pro Quartal trocknen müssen. Da der Luftentfeuchter Feuchtigkeit aufsaugt ist es wichtig, dass er diese auch in sich behält und nicht wieder abgibt. Das Kissen sollte daher eine Folie an der Unterseite haben, welche verhindert, dass der Untergrund, beispielsweise ein Sitz der Rückbank, die Feuchtigkeit wieder aufsaugt.
Auch sonst sollten Sie auf das verwendete Bodenmaterial achten. Wenn Sie den Luftentfeuchter auf dem Armaturenbrett nutzen wollen, sollte die Unterseite möglichst rutschfest sein, damit der Entfeuchter im Notfall nicht zum Geschoss wird. Die Trocknungsmethode ist ein weiterer wichtiger Aspekt. In der Mikrowelle trocknen Luftentfeuchter fürs Auto besonders schnell. Die langsamste Methode ist die Heizung, wobei Sie das Kissen lieber auf die Fensterbank über der Heizung anstatt direkt auf selbige legen sollten. In der Mitte befindet sich die Trocknung im Backofen. Hierbei sollten Sie darauf achten, dass Ihr Ofen die maximal erlaubte Temperatur nicht überschreitet.
Die meisten Gasöfen funktionieren beispielsweise erst ab 160 °C. Darf der Luftentfeuchter nur bei maximal 120 °C getrocknet werden, könnten Sie ihn in einem solchen Ofen nicht trocknen. Zu beachten ist, dass der Luftentfeuchter für die gewünschte Trocknungsmethode geeignet ist, da zum Beispiel nicht jeder Entfeuchter mikrowellengeeignet ist.
Alternativ: Luftentfeuchter fürs Auto selber machen
Ein guter Luftentfeuchter fürs Auto kostet zwischen 10 und 20 Euro. Diese Entfeuchter sind speziell für diesen Zweck entwickelt worden und trocknen die Luft im Auto entsprechend effizient. Da das Prinzip dahinter ziemlich einfach ist, können Sie auch versuchen, selbst einen Luftentfeuchter für Ihr Auto zu basteln.
Eine Methode ist für Katzenbesitzer fast kostenfrei und für jeden anderen Menschen ebenfalls sehr günstig. Sie nehmen zwei Socken, füllen diese mit Katzenstreu und verknoten sie am Ende. Katzenstreu ist günstig zu haben und auch für die Aufnahme von Flüssigkeit ausgelegt. Die gefüllten Socken legen Sie natürlich einfach in Ihr Auto. Statt Katzenstreu können Sie auch Kaffeepulver oder Kohle verwenden. Die Effektivität hängt unter anderem auch von der verwendeten Füllung ab. So ist nicht jede Katzenstreu gleich gut geeignet. Wenn Sie sich direkt für einen fertigen Luftentfeuchter entscheiden, ersparen Sie sich mögliche Fehlschläge und wenn Sie drei unterschiedliche Sorten Streu ausprobieren, zahlen Sie im Endeffekt mehr als für einen fertigen Entfeuchter.
Luftentfeuchter fürs Auto im Test
Luftentfeuchter fürs Auto gehören zu den Produkten, die nur selten wirklich objektiv getestet werden. Tatsächlich findet sich im Archiv der Stiftung Warentest kein einziger Test dieser nützlichen Helfer. Ein Luftentfeuchter fürs Auto Test ist auch schwierig durchzuführen, da es ein sehr breites Angebot gibt, sodass es kaum möglich ist, alle erhältlichen Modelle miteinander zu vergleichen. Auch der Test selbst ist schwierig, da man eine Testumgebung bräuchte, in der für alle Entfeuchter die gleichen Bedingungen herrschen müssen, und das über einen Zeitraum von mindestens vier Monaten.
Unsere Empfehlung lautet daher, dass Sie sich vorrangig an Produktbewertungen orientieren sollten. Kundenrezensionen, beispielsweise bei Amazon, sind zwar nicht objektiv, da jeder Kunde nur seine persönlichen Erfahrungen widergeben kann und es sich um langlebige Produkte handelt, die man selten direkt miteinander vergleichen kann, anders als beispielsweise bei verschiedenen Kopfhörern.
Allerdings lässt sich immer eine Tendenz herauslesen. Wenn 30 von 50 Kunden berichten, dass ihr Luftentfeuchter schon nach einem Jahr kaputt ist, ist dieses Modell wahrscheinlich tatsächlich nicht gut verarbeitet. Schreibt nur ein Kunde davon, hat er den Entfeuchter vermutlich falsch behandelt oder hat ein Montagsmodell erwischt. Achten Sie dabei auch darauf, welche und wie viele Rezensionen von verifizierten Käufern geschrieben wurden. Nur dann können Sie sicher davon ausgehen, dass die Bewertung von jemandem geschrieben wurde, der den Entfeuchter auch wirklich gekauft hat.