Viren, Bakterien, Pollen & Milben verbreitet sich als über die Luft. In geschlossenen Räumen können sie sich besonders gut verbreiten. Abhilfe kann ein Raumluftgerät schaffen, welches Viren, Bakterien, Pollen & Milben aus der Luft filtern kann. Doch was bringen Luftentfeuchter, Luftbefeuchter und Klimageräte gegen solche Luftbestandteile? Bekommen sie die Raumluft virenfrei? Lesen Sie hier, was gegen das Coronavirus, Bakterien, Milben und Co helfen könnte.
Hinweis: Unsere Redaktion sind keine Ärzte oder ähnliches medizinisches Personal. Wir haben nach bestem Wissen und Gewissen aktuelle Informationen zu dem Thema recherchiert, aber können natürlich keine Virenfreiheit oder ähnliches garantieren! (Detailsinformationen zu Corona und Co gibt es ansonsten beim RKI)
Viren verbreiten sich auf unterschiedliche Art und Weise. Sie können in Ihrem Essen sein und so in Ihren Körper gelangen. Sie können sich auch durch Kontakt mit kontaminierten Körperflüssigkeiten übertragen. Diese Übertragungsarten spielen hier aber ersteinmal keine primäre Rolle, denn es geht schließlich um Klimaprodukte und die Raumluft.
Das betrifft sogenannte Aerosole. Das sind winzige Tröpfchen, die Viren enthalten können. Wir sprechen an dieser Stelle von Tröpfchen im Mikrometerbereich, Sie können sie unmöglich sehen. Wenn Sie niesen oder husten, schießen Sie eine Aerosolwolke in den Raum. Selbst wenn Sie sprechen, stoßen Sie Aerosole aus. Winzige Tröpfchen Feuchtigkeit werden von der Luft, welche Sie beim Sprechen ausstoßen, mitgenommen und breiten sich vor Ihnen aus.
Das Coronavirus, auch COVID-19 genannt, überträgt sich nach aktuellem Stannd unter anderem auf diese Art und Weise. Der Erreger heftet sich an diese winzigen Schwebteilchen und wartet darauf, mit einem anderen Körper in Kontakt zu kommen, um sich weiter zu verbreiten. Daher kann es hilfreich sein, diese Verbreitung zu unterbinden bzw. die Aerosole aus der Luft zu filtern.
Ihre Mund-Nasen-Maske schützt nicht Sie, sondern die Menschen um Sie herum. Sie hält die Aerosole in Schach. Sollten Sie an Corona erkrankt sein, bekommen Sie das nicht sofort mit. Es dauert bis zu zwei Wochen, bis die ersten Symptome auftreten. Bis es soweit ist, können Sie das Virus ohne Maske verbreiten und sehr viele Menschen anstecken.
Helfen Raumluftgeräte gegen die Verbreitung von Corona & anderen Viren?
Zunächst sollten Sie sich vergegenwärtigen, was genau diese Geräte eigentlich machen. Solche Luftfilter werden zumeist in geschlossenen Räumen verwendet. In der warmen Zeit des Jahres wird die Luft oft genug durch Lüften ausgetauscht. Da der Verbreitungsradius des Virus nicht sonderlich groß ist, ist die Gefahr, sich wegen eines Luftzuges durchs offene Fenster zu infizieren, sehr gering.
Im Winter wird es allerdings kritischer. Dann wird seltener gelüftet, die Luft bleibt länger im Raum und das Virus hat die besten Bedingungen, um sich zu verbreiten. Sie stellen sich jetzt bestimmt die Frage, ob Luftfilter, Klimaanlagen, Luftentfeuchter etc. gegen das Virus helfen können, damit Sie gesund bleiben. Nachfolgend gehen wir auf die einzelnen Geräte ein.
Luftentfeuchter gegen Viren und Corona
Grundlegend schauen wir uns mal das Prinzip eines Luftentfeuchters an. Es sollte eigentlich sofort einleuchten, dass ein passiver Luftentfeuchter keinerlei Schutz bietet. Ein Luftentfeuchter mit Granulat wartet im Grunde darauf, dass feuchte Luft zu ihm kommt, um die Feuchtigkeit heraus zu filtern. Irgendeine Form der Luftumwälzung, Luftfilterung oder ‑verteilung findet nicht statt.
Da brauchen Sie schon ein aktives Gerät, welches die Luft ansaugt, entfeuchtet und wieder in den Raum hinein bläst. Luftentfeuchter können kleine Virenschleudern sein. Sie sollten unbedingt regelmäßig gründlich gereinigt und desinfiziert werden.
Es gibt Luftentfeuchter, die mit Luftfiltern ausgestattet sind. Das ist schon mal nicht schlecht. Wenn es sich dabei zum Beispiel um einen Pollenfilter handelt, bringt er gegen Corona nichts. Diese Partikel sind noch viel kleiner als die meisten Pollen. Sie bräuchten schon einen Luftentfeuchter mit HEPA-Filter. Diese Filter sind so feinporig, dass sie rund 99 Prozent aller Viren und Aerosole aus der Luft filtern können, auch das Coronavirus. (Quelle: Umweltbundesamt)
Den Filter werden Sie häufiger reinigen müssen. Wenn Sie das tun, ziehen Sie Ihre Maske auf und Handschuhe an, nur für den Fall, dass sich noch lebende Viren in dem Filter befinden.
Mit einem solchen Luftentfeuchter mit HEPA-Filter lässt sich die Raumluft dekontaminieren. Allerdings haben Luftentfeuchter auch ihre Grenzen. Bis die ganze Raumluft komplett durch den Filter gejagt wurde, dauert es eine ganze Weile. Außerdem findet ja durch gelegentliches Lüften und die natürlichen Luftbewegungen innerhalb der Wohnung oder im Büro ein gewisser Luftaustausch statt.
Es gibt aber auch sonst noch etwas Anderes, was selbst der stärkste Luftentfeuchter der Welt nicht zu leisten vermag. Angenommen, Sie laden jemanden auf einen Kaffee zu sich ein. Sie sitzen nebeneinander auf der Couch, trinken Kaffee und unterhalten sich. Nun ist es durchaus möglich, dass die andere Person infiziert ist, aber noch keine Symptome spürt.
Da sich das ansteckende Aerosol auch durch Sprechen und Atmen verteilt ist die Gefahr, dass Sie sich anstecken, real. Die frisch ausgestoßene Luft fließt nämlich nicht zuerst durch den filternden Entfeuchter. In diesem Fall hilft eine Atemschutzmaske. Diese ist aber beim Kaffee trinken etwas lästig. Wenn Sie nebeneinander sitzen, sollten Sie nach vorne ausatmen. Man kann auch Gespräche führen, wenn man sich nicht gegenseitig ansieht. Oder Sie setzen sich so hin, dass der Sicherheitsabstand eingehalten wird.
Hilft ein Luftbefeuchter gegen Corona?
Nein, nicht wirklich. Ein Luftbefeuchter macht im Grunde nur eine Sache. Er gibt Feuchtigkeit ab. Sie befüllen seinen Tank mit Wasser und er arbeitet solange, bis der Tank leer ist. Mit der Filterung von Luft hat er nichts zu tun.
Auch Dampfluftbefeuchter bringen wenig. Hier wird das Wasser stark erhitzt, bevor es in Form von Dampf oder „Spray“ wieder abgegeben wird. Hitze ist der Feind vieler Viren. Das Wasser kühlt aber schnell wieder ab. Wenn es das Coronavirus durch Hitze tötet, passiert das höchstens in direkter Nähe zum Verdampfer.
Die einzige Hilfe, die ein Raumluftbefeuchter bieten kann ist, dass die Luft feucht genug ist. Das Virus bevorzugt eher trockene Luft. Trotzdem ist ein Luftbefeuchter kein Wundermittel. Er verkürzt die Lebenszeit der Viren an der Luft. Effektiver wäre es jedoch, die Luft von den Viren zu befreien.
Ein Luftbefeuchter ist auch nur dann wirksam und hilfreich, wenn er richtig gepflegt wird. Der Wassertank muss regelmäßig sehr gründlich gereinigt werden, damit sich keine Viren, Bakterien oder Schimmelsporen ansammeln, die mit der Feuchtigkeit in der Luft verteilt werden können.
Mobile Klimaanlage gegen Corona?
Bei mobilen Klimaanlagen verhält es sich ähnlich wie bei den Luftentfeuchtern. Die Luft wird angesaugt, gekühlt und wieder in den Raum gepustet. Um sich vor Corona zu schützen, brauchen Sie ein Gerät mit HEPA-Filter. Ansonsten wird eine mobile Klimaanlage schnell zur unfreiwilligen Bazillenschleuder.
Die Problematik ist dieselbe wie bei den Luftentfeuchtern. Die Luft wird umgewälzt und gefiltert. Gegen frisch hereingetragene Viren bringt die Klimaanlage ad hoc nichts. Sie kann dabei helfen, die meisten Viren aus der Luft zu filtern, aber nur langfristig. Viren, die durch ein Gespräch mit einer infizierten Person an die Luft gelangen, können nicht sofort gefiltert werden.
Im Winter bringt eine Klimaanlage nicht viel. Im Sommer sollten Sie zur Sicherheit ein Klimagerät mit zwei Schläuchen verwenden. Ein Schlauch saugt frische Luft an, schickt sie durch einen Filter und lässt sie zurück in den Raum strömen. Warme Raumluft wird durch den anderen Schlauch nach draußen geleitet.
Fazit zu Raumluftfilter und Viren
Raumluftfilter mit HEPA-Filtern können gegen Viren, auch das Coronavirus, hilfreich sein. Das Virus kann an der Luft mehrere Stunden infektiös bleiben. HEPA-Filter sind dafür ausgelegt, selbst winzigste Partikel aus der Luft zu filtern.
Jedoch können kein Luftentfeuchter und kein Klimagerät Schutz vor einer direkten Infektion mit Corona gewährleisten. Nähere Kontakte mit infizierten Personen können trotzdem zu einer Ansteckung führen. Daher ist weiterhin Vorsicht angebracht, wenn es um persönlichen Kontakt mit möglicherweise infizierten Personen geht. Klimageräte mit HEPA-Filter sind in Wohnung und Büro somit ein gewisses Hilfsmittel gegen bestimmte Viren, Pilze, Pollen und Bakterien aber auch kein Blankocheck zu einer absolute reinen Luft.