Bautrockner sind im Grunde besonders leistungsstarke Raumluftentfeuchter. Sie dienen dem Trocknen von Wänden, Böden etc., beispielsweise nach einem Wasserschaden. Aber auch nach Schimmelbefall oder einer Sanierung kann der entsprechende Raum mit einem Bautrockner schnell wieder getrocknet werden. Bei Neubauten ist es ebenfalls sinnvoll, den Trocknungsprozess mithilfe eines Bautrockners zu beschleunigen.
Ein Bautrockner funktioniert vom Prinzip her ganz einfach. Feuchte Raumluft wird angesaugt und in einen Verdampfer geleitet. Dort wird die Luft sehr schnell abgekühlt, wodurch die Feuchtigkeit kondensiert. Das Wasser wird in einem Behälter aufgefangen oder per Schlauch direkt in einen Abfluss geleitet. Die trockene Luft wird erwärmt und wieder in den Raum geblasen.
Bautrockner oder Lüften?
Lüften ist selbstverständlich günstiger, als einen Bautrockner zu benutzen. Allerdings dauert es beim Lüften viel länger, bis die ganze Feuchtigkeit getrocknet ist. Falls Sie einen Wasserschaden im Keller haben sollten, bringt lüften so gut wie nichts, selbst, wenn die Ursache beseitigt worden ist. Die Feuchtigkeit steckt im Mauerwerk und kann dieses nachhaltig schädigen. Zudem besteht erhöhte Schimmelgefahr.
Einen Neubau können Sie durchaus auslüften lassen. Es dauert dann eben nur einige Monate, bis das Mauerwerk bezugsfähig getrocknet ist. Aber selbst danach ist es noch nicht durchgetrocknet. Um es komplett trockenzulegen, müssen Sie mehr heizen als sonst. Sie können davon ausgehen, dass Ihre Heizkosten in den ersten drei Jahren doppelt bis dreifach so hoch sein werden, als sie es normalerweise wären.
Hinzu kommt, dass auch bei Neubauten die Gefahr von Schimmelbildung besteht. Darüber hinaus gibt es auch noch den psychologischen Faktor. Sie haben sich den Traum vom Eigenheim erfüllt. Sie haben lange und hart dafür gearbeitet. Endlich steht das Haus und Sie können nicht darin wohnen. Ihr Traumhaus ist im Grunde fertig, und Sie müssen noch ein paar Monate zur Miete wohnen, statt aus dem Haus ein zu Hause machen zu können. Das ist sicher ärgerlich und die Miete ist in dieser Übergangszeit nun auch nicht kostenlos.
Welche Vorteile bietet ein Bautrockner?
Allein durch Wettereinflüsse und Feuchtigkeit in den Baumaterialien wie Beton, Estrich oder Stein ist jede Menge Wasser im Gemäuer, welches getrocknet werden sollte, bevor das Gebäude bezogen werden kann. Nachdem ein durchschnittliches Einfamilienhaus fertig gebaut ist, befinden sich normalerweise mehr als 1.500 Liter Restfeuchte im Mauerwerk. Das ist nicht gerade wenig.
Wie soeben erläutert, beschleunigt der Einsatz von Bautrocknern den Trocknungsprozess enorm. Statt mehrerer Monate dauert es nur wenige Wochen, bis ein Neubau bezugsfertig ist. Auch bei Wasserschäden bietet ein Bautrockner vor allem durch seine Geschwindigkeit enorme Vorteile, besonders was die Bausubstanz und die eigene Gesundheit angeht. Mit Schimmel ist schließlich nicht gut Kirschen essen.
Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit, punktgenau bzw. präzise zu trocknen. Vor allem in Räumen, die schlecht belüftet werden können, ist der Einsatz von Bautrocknern sinnvoll. Das sind zum Beispiel die meisten Kellerräume.
Zudem geht mit der Nutzung von Bautrocknern eine konstante Überwachung der Luftfeuchtigkeit einher. Wenn Sie sich für lüften und heizen entscheiden, schwanken sowohl Temperatur als auch Luftfeuchtigkeit nicht nur saisonal, sondern auch während des Tages in großem Maß. Dieser Zustand sorgt dafür, dass die Trocknung sehr lange dauert und es kann sogar sein, dass die Bausubstanz dadurch nachhaltig beschädigt wird.
Ein Bautrockner ist schlichtweg schneller und schonender für das Mauerwerk.
Was kostet ein Bautrockner?
Bautrockner selbst sind nicht gerade sehr preiswert, wenn sie halbwegs schnell arbeiten sollen. Viele Luftentfeuchter werden auch als Bautrockner angeboten, allerdings ist ein richtiger Bautrockner in der Regel deutlich effektiver als solche Geräte. Für einen guten Bautrockner müssen Sie mit Kosten von mindestens 550 Euro rechnen. Starke Bautrockner kosten in etwa ab 750 Euro, richtig leistungsfähige Geräte mindestens 1.000 Euro.
Hier kommt es eben darauf an, wie leistungsstark der Bautrockner sein soll. Je nach Feuchtigkeit lautet der Richtwert, dass die gesamte Raumluft 500 bis 1.000 Mal ausgetauscht werden muss, bis das Mauerwerk trocken ist. Empfohlen wird ein zweimaliger Luftaustausch pro Stunde. Somit lautet die Faustformel für die Leistungsfähigkeit eines Bautrockners:
Raumvolumen in m³ * 2 = Luftdurchsatz des Bautrockners pro Stunde.
Beispiel:
Ein Raum hat eine Grundfläche von 50 m² und eine Deckenhöhe von 2,5 Metern. Das ergibt ein Raumvolumen von 125 m³ (50 m² * 2,5 m = 125 m³). Um die Luft zweimal pro Stunde komplett umzuwälzen, bräuchte der Bautrockner eine Leistung von 250 m³ pro Stunde (125 m³ * 2 = 250 m³).
Der Verbrauch, welcher in Watt angegeben ist, ist nicht besonders relevant für die Leistungsfähigkeit eines Bautrockners. Vielmehr geht es darum, wie energieeffizient dieser ist.
Wenn ein Bautrockner 700 Watt benötigt, um 250m³ Luft pro Stunde zu trocknen und ein anderer dafür 1.000 Watt verbraucht, ist das Gerät, welches weniger Strom verbraucht natürlich im Betrieb günstiger als das andere.
Während dieser Artikel geschrieben wird, liegt der günstigste in Berlin verfügbare Strompreis bei 33,67 Cent pro Kilowattstunde. Wir gehen jetzt von einem Bautrockner aus, der 800 Watt pro Stunde verbraucht. Wenn das Gerät rund um die Uhr in Betrieb ist, verbraucht es pro Tag 19,2 Kilowattstunden.
Umgerechnet ergibt sich daraus ein Wert von gerundet 6,47 Euro pro Tag. Da Sie mit mindestens zwei Wochen Dauerbetrieb rechnen müssen, lägen die Stromkosten in Berlin bei einem solchen Gerät bei mindestens 90,50 Euro.
Das wäre der günstigste Fall. In einem Neubau wird empfohlen, einen Bautrockner pro Etage zu verwenden. Gehen wir von einem Haus mit Keller, Erd- und Obergeschoss aus, dann wären drei Bautrockner nötig. Im besten Fall lägen die Kosten somit bei 271,50 Euro. Dauert die Bautrocknung vier Wochen, liegen die Kosten schon bei 543,00 Euro.
Bei leistungsstärkeren Geräten und einem höheren Strompreis steigen diese Kosten natürlich weiter an. Das klingt nach viel Geld, aber wenn Sie sich vergegenwärtigen, was zum Beispiel der gesamte Hausbau kostet, dürften diese Kosten nun auch nicht mehr groß ins Gewicht fallen.
Zuletzt noch ein wichtiger Tipp: Während Sie den Bautrockner betreiben, sollten Sie Ihren Stromverbrauch dokumentieren. Wenn so ein Gerät mehrere Wochen lang läuft, verbraucht es sehr viel Energie. Ihr Stromverbrauch wird in diesem Jahr spürbar über Ihrem üblichen Verbrauch liegen. Sie haben die Möglichkeit, Ihren Stromversorger über diesen sogenannten Sonderverbrauch zu informieren. Das ist durchaus sinnvoll, denn ansonsten werden ihre kommenden Abschläge auf Basis dieses Verbrauchs berechnet und entsprechend erhöht werden.
Wenn Ihr Stromversorger weiß, dass der Mehrverbrauch aufgrund eines nur temporär eingesetzten Bautrockners entstanden ist, kann er das bei der Kalkulation der Abschläge berücksichtigen, sodass Sie im nächsten Jahr keine besonders hohen Abschläge zahlen müssen.
Eine Dokumentation ist vor allem im Rahmen eines Wasserschadens wichtig. Viele Versicherungen übernehmen infolge eines Wasserschadens bzw. einer Überflutung nicht nur die direkten Schäden, sondern auch Folgekosten. In diesem Fall wären die Stromkosten, welche durch den Bautrockner entstanden sind, Teil dieser Folgekosten. Bei den meisten Versicherungen ist die Übernahme solcher Stromkosten explizit in dem Leistungskatalog aufgeführt. Ein genereller Rechtsanspruch auf Übernahme der Stromkosten (Mehrkosten) in voller Höhe besteht nicht.
Bautrockner kaufen oder mieten?
Ein Bautrockner ist nicht gerade ein besonders kostengünstiges Gerät. Bei Preisen ab 550 Euro stellt sich wohl so Mancher die Frage, ob es nicht billiger ist, einen Bautrockner zu mieten. Ob sich das wirklich lohnt hängt maßgeblich davon ab, wie lange Sie den oder die Bautrockner benötigen.
Einen Bautrockner zu mieten kostet ab ca. 50 Euro pro Woche. Je leistungsstärker ein Bautrockner ist, desto teurer wird im Regelfall auch die Mietgebühr.
Je nach Anbieter und Bedarf kann der Bautrockner auch zu Ihnen geliefert, dort fachmännisch aufgestellt und am Ende wieder abgeholt werden. Dieser Service ist in der Regel nicht kostenlos. Manche Bautrocknervermieter bieten zusätzlich noch eine professionelle Feuchtigkeitsmessung an, welche auch mit Kosten verbunden sein kann.
Bedenken Sie dabei, dass die Mietgebühr nur die Nutzung des Geräts enthält. Die anfallenden Stromkosten müssen Sie selbst bezahlen. Was diese Kosten angeht ist es egal, ob Sie einen Bautrockner mieten oder kaufen.
Wenn Sie zum Beispiel aus dem Urlaub zurückkommen und einen Rohrbruch in einem Kellerraum entdecken, kann es sinnvoll sein, einen Bautrockner zu mieten. Je nach Ausmaß des Schadens kann es sein, dass Sie lediglich zwei Wochen lang einen kleinen Bautrockner benötigen. Ein Rohrbruch ist nichts, was ständig passiert. Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie deswegen irgendwann erneut einen Bautrockner benötigen, ist recht klein. In diesem Fall lohnt es sich, 100 Euro für die Miete auszugeben, anstatt mindestens fünf Mal so viel Geld für einen eigenen Bautrockner zu investieren.
Außerdem sollten Sie prüfen, ob Ihre Versicherung derartige Kosten im Rahmen eines Rohrbruchs übernimmt.
Anders sieht es aus, wenn Sie zum Beispiel in einem Gebiet leben, in dem es ein erhöhtes Risiko von Überschwemmungen oder Überflutungen gibt. Hier können Sie von weitaus größeren Wasserschäden ausgehen, die nicht nur einen einzigen Raum betreffen. Mit einem eigenen Bautrockner kommen Sie dann im Endeffekt wahrscheinlich günstiger davon. Das gilt umso mehr, falls das Schicksal erneut zuschlägt und Sie wieder einen Bautrockner benötigen sollten.
Sie sollten jedoch nicht warten, bis der Ernstfall eingetreten ist. Ist ein Dorf erst einmal überflutet, steigt der Bedarf an Bautrocknern sprunghaft an. Dann kann es schwierig werden, überhaupt noch einen Bautrockner zu bekommen und es ist nicht unwahrscheinlich, dass auch die Preise in die Höhe schnellen. Besitzen Sie bereits einen Bautrockner, können Sie ihn gleich in Betrieb nehmen, sobald das Wasser abgelaufen bzw. ausgepumpt ist.
Wenn Sie sich den Traum vom Eigenheim verwirklichen und sich ein eigenes Haus bauen, dürften Sie für viele Wochen mindestens einen Bautrockner benötigen. Besser wäre es, mindestens einen pro Etage zu benutzen. Obwohl die Mietkosten dafür in Relation zu den Gesamtkosten des Hausbaus nicht besonders ins Gewicht fallen, kann es sich lohnen, die benötigten Bautrockner zu kaufen.
Ob Sie später erneut mehrere Bautrockner benötigen werden, kann niemand vorhersagen. Aber Sie können ja ein Gerät behalten und die übrigen privat als Gebrauchtgeräte wieder verkaufen.
Bautrockner – Was beachten?
Die Trocknerleistung ist besonders wichtig. Viele Menschen begehen hierbei einen Denkfehler und gehen davon aus, dass ein sehr leistungsstarker Bautrockner in jedem Fall besser ist als ein weniger starkes Modell, da der Raum dann sicherlich viel schneller trocken ist. Hier liegt ein Irrglaube vor.
Das Problem ist, dass die Feuchtigkeit tief im Mauerwerk sitzt. Diese Feuchtigkeit wird nach und nach an den Raum abgegeben. Wenn die Trocknungsleistung zu hoch ist, haben Sie einen Effekt, den Sie mit einem Brot im Ofen vergleichen können. Damit das Brot gelingt, muss für eine bestimmte Zeit bei einer bestimmten Temperatur gebacken werden.
Wenn Sie die Temperatur zu heiß einstellen, erscheint das Brot schneller fertig zu sein. Die Kruste ist schön kross, es sieht gut aus. Schneiden Sie das Brot jetzt in der Mitte durch, finden Sie kein leckeres Brot vor, sondern einen immer noch sehr feuchten bis nassen Klumpen Teig, der wohl eher unappetitlich ist. Der Grund dafür ist, dass die Hitze den Teig nicht richtig durchdringen und die Feuchtigkeit durch die krosse Kruste nicht richtig abtransportiert werden konnte.
Selbiges passiert mit den Baustoffen. Sie trocknen nur oberflächlich und die Poren, durch welche die Feuchtigkeit abfließt, werden größtenteils geschlossen. Im Inneren bleibt die Feuchte erhalten. Es dauert dann deutlich länger, bis sie durch die verbliebenen Poren abtransportiert werden kann, das Mauerwerk kann nicht richtig durchtrocknen. Das erhöht sowohl die Heizkosten als auch das Risiko von Schimmelbildung. Daher ist es unbedingt notwendig, darauf zu achten, dass die Leistung des Bautrockners auch zu den zu trocknenden Räumlichkeiten passt und weder viel zu hoch oder zu niedrig ist.
Wie leistungsstark ein Bautrockner für Ihre Zwecke sein sollte, kann Ihnen am besten ein Fachmann sagen. Es gibt aber natürlich auch grobe Richtwerte für die Leistungsfähigkeit. Zunächst müssen Sie das Volumen des Raumes ermitteln, in dem der Bautrockner stehen soll. Multiplizieren Sie die Länge mit der Breite des Raumes. Diesen Wert multiplizieren Sie mit der Höhe und Sie erhalten das Volumen in Kubikmetern.
Eingangs wurde erwähnt, dass ein Neubau gerne mal mehr als 1.500 Liter Restfeuchte enthält. Dieses Wasser muss natürlich irgendwo hin. Gerade in den ersten Tagen wird der Luft besonders viel Feuchtigkeit entzogen. Entsprechend schnell füllt sich der Wasserbehälter des Bautrockners. Es ist nicht unüblich, dass der Behälter in dieser Zeit mehrmals am Tag entleert werden muss. Über Nacht kann der Bautrockner auf diese Weise nicht betrieben werden, da er sich abschaltet, sobald der Behälter voll ist.
Abhilfe schafft ein Bautrockner mit Ablaufschlauch, durch den das Wasser direkt in einen Abfluss geleitet wird. Der Bautrockner kann auf diese Weise rund um die Uhr betrieben werden und somit möglichst effizient arbeiten.
Ein Bautrockner ist kein leichtes Gerät. Wenn Sie einen Neubau trocknen möchten ist es ratsam, den Trockner nicht zentral in der Mitte der Etage zu betreiben, sondern gezielt in den einzelnen Räumen. So ein Gerät wiegt gern mal mehr als 30 Kilogramm. Damit der Transport nicht zu einem unnötigen Kraftakt wird, ist ein Bautrockner mit Rollen äußerst praktisch.
Eine Abschaltautomatik ist im Grunde zwingend notwendig. Sobald der Wasserbehälter voll ist, soll sich der Bautrockner automatisch abschalten. Ansonsten würde der Behälter überlaufen, was definitiv nicht der Sinn der Sache ist. Falls Sie einen Ablaufschlauch verwenden, kann sich das Gerät abschalten, falls das Wasser, beispielsweise aufgrund einer Verstopfung oder eines Knickes im Schlauch, nicht richtig abfließt.
Bautrockner richtig einsetzen
Ein Bautrockner sollte stets in der Mitte des Raumes eingesetzt werden. Von dort aus wird die beste Luftzirkulation erreicht, sodass alle Wände gleichermaßen getrocknet werden. Es kann dabei nicht schaden, die Luftzirkulation mittels einfacher Ventilatoren zu unterstützen. Gerade in sehr großen Räumen ist das Sinnvoll und verkürzt die Zeit, bis der Baustoff durchgetrocknet ist.
Der Einsatz eines Ablaufschlauchs ist zu empfehlen. Generell sollte ein Bautrockner rund um die Uhr betrieben werden, damit in dem Raum eine möglichst konstante Luftfeuchtigkeit beibehalten werden kann. Wenn er sich aufgrund eines vollen Wasserbehälters abschaltet und mehrere Stunden lang nicht seinen Dienst verrichtet, ist das kontraproduktiv. Mit einem Ablaufschlauch kann das Gerät durchgehend betrieben werden. Sofern der Bautrockner keine integrierte Pumpe hat, muss sich der Abfluss unterhalb des Schlauchanschlusses befinden. Den Trockner auf den Boden zu stellen und den Schlauch in ein höher gelegenes Spülbecken zu führen, wird ohne Pumpe wohl nicht funktionieren.
Wichtig ist auch, dass offene Fenster den Trocknungsprozess nicht unterstützen, sondern vielmehr behindern. Die Feuchtigkeit soll von den Baustoffen in die Luft gelangen und dieser dann entzogen werden. Durch offene Fenster gelangt jedoch viel zusätzliche Luftfeuchtigkeit in den Raum. Es wird empfohlen, höchstens mit Stoßlüften zu arbeiten, um die Luft kurz auszutauschen. Der Bautrockner sollte währenddessen ausgeschaltet sein. Falls die Luftfeuchtigkeit draußen sehr hoch ist, beispielsweise während oder nach einem Regenschauer, sollte auch auf das Stoßlüften verzichtet werden.
Der Bautrockner sollte nicht zu früh eingesetzt werden. Estrich braucht eine gewisse Zeit, bis er abgebunden ist. Wird ihm zu früh viel Feuchtigkeit entzogen, können sich Risse bilden und die restliche Feuchtigkeit kann schwerer entweichen. Denken Sie hier einfach wieder Brot. Wenn Sie einen Hefeteig backen, ohne ihn gehen zu lassen, wird das Brot nicht luftig und schmeckt nicht gut. Zementestrich sollte fünf Tage selbst trocknen, Anhydrit-Estrich zwei Tage. Erst danach sollte ein Bautrockner eingesetzt werden.
Warme Luft kann mehr Wasser aufnehmen als kalte Luft. Damit die Bautrocknung möglichst effektiv vonstattengeht, sollte die Raumtemperatur mindestens 15 Grad Celsius betragen. Besser sind Temperaturen über 20°C. Wenn die Räume bereits über eine funktionierende Heizung verfügen, darf diese gern zur Unterstützung und für eine konstante Temperatur angeschaltet werden. Sollte das nicht der Fall sein, können Sie auch ein mobiles elektrisches Heizgerät verwenden.
Heizgeräte, wie zum Beispiel ein gasbetriebener Heizpilz, sollten in Innenräumen sowieso nicht benutzt werden. Darüber hinaus entsteht bei der Verbrennung Wasserdampf, der schließlich vermieden werden soll, um die Luftfeuchtigkeit nicht unnötig zu erhöhen.
Wie lange die Bautrocknung dauert ist von mehreren Faktoren abhängig, wie zum Beispiel die Größe des Raums, die Umgebungstemperatur, die Feuchtigkeit der Baustoffe und die generelle Luftfeuchtigkeit.
Bei einem Neubau sollten Sie mindestens zwei Wochen einplanen. Der Durchschnittswert liegt bei etwa vier Wochen. Es geht natürlich etwas schneller, wenn Sie mehrere Bautrockner einsetzen, beispielsweise einen pro Etage. Bei Wasserschäden, bspw. durch eine Überflutung, können Sie min mindestens vier Wochen rechnen. Je nach Wetterlage und Durchfeuchtung der Baustoffe kann es sogar noch deutlich länger dauern.