Bautrockner

Bau­trock­ner sind im Grun­de beson­ders leis­tungs­star­ke Raum­luft­ent­feuch­ter. Sie die­nen dem Trock­nen von Wän­den, Böden etc., bei­spiels­wei­se nach einem Was­ser­scha­den. Aber auch nach Schim­mel­be­fall oder einer Sanie­rung kann der ent­spre­chen­de Raum mit einem Bau­trock­ner schnell wie­der getrock­net wer­den. Bei Neu­bau­ten ist es eben­falls sinn­voll, den Trock­nungs­pro­zess mit­hil­fe eines Bau­trock­ners zu beschleunigen.

Ein Bau­trock­ner funk­tio­niert vom Prin­zip her ganz ein­fach. Feuch­te Raum­luft wird ange­saugt und in einen Ver­damp­fer gelei­tet. Dort wird die Luft sehr schnell abge­kühlt, wodurch die Feuch­tig­keit kon­den­siert. Das Was­ser wird in einem Behäl­ter auf­ge­fan­gen oder per Schlauch direkt in einen Abfluss gelei­tet. Die tro­cke­ne Luft wird erwärmt und wie­der in den Raum geblasen.

Bautrockner oder Lüften?

Lüf­ten ist selbst­ver­ständ­lich güns­ti­ger, als einen Bau­trock­ner zu benut­zen. Aller­dings dau­ert es beim Lüf­ten viel län­ger, bis die gan­ze Feuch­tig­keit getrock­net ist. Falls Sie einen Was­ser­scha­den im Kel­ler haben soll­ten, bringt lüf­ten so gut wie nichts, selbst, wenn die Ursa­che besei­tigt wor­den ist. Die Feuch­tig­keit steckt im Mau­er­werk und kann die­ses nach­hal­tig schä­di­gen. Zudem besteht erhöh­te Schimmelgefahr.

Einen Neu­bau kön­nen Sie durch­aus aus­lüf­ten las­sen. Es dau­ert dann eben nur eini­ge Mona­te, bis das Mau­er­werk bezugs­fä­hig getrock­net ist. Aber selbst danach ist es noch nicht durch­ge­trock­net. Um es kom­plett tro­cken­zu­le­gen, müs­sen Sie mehr hei­zen als sonst. Sie kön­nen davon aus­ge­hen, dass Ihre Heiz­kos­ten in den ers­ten drei Jah­ren dop­pelt bis drei­fach so hoch sein wer­den, als sie es nor­ma­ler­wei­se wären.

Hin­zu kommt, dass auch bei Neu­bau­ten die Gefahr von Schim­mel­bil­dung besteht. Dar­über hin­aus gibt es auch noch den psy­cho­lo­gi­schen Fak­tor. Sie haben sich den Traum vom Eigen­heim erfüllt. Sie haben lan­ge und hart dafür gear­bei­tet. End­lich steht das Haus und Sie kön­nen nicht dar­in woh­nen. Ihr Traum­haus ist im Grun­de fer­tig, und Sie müs­sen noch ein paar Mona­te zur Mie­te woh­nen, statt aus dem Haus ein zu Hau­se machen zu kön­nen. Das ist sicher ärger­lich und die Mie­te ist in die­ser Über­gangs­zeit nun auch nicht kostenlos.

Welche Vorteile bietet ein Bautrockner?

Allein durch Wet­ter­ein­flüs­se und Feuch­tig­keit in den Bau­ma­te­ria­li­en wie Beton, Est­rich oder Stein ist jede Men­ge Was­ser im Gemäu­er, wel­ches getrock­net wer­den soll­te, bevor das Gebäu­de bezo­gen wer­den kann. Nach­dem ein durch­schnitt­li­ches Ein­fa­mi­li­en­haus fer­tig gebaut ist, befin­den sich nor­ma­ler­wei­se mehr als 1.500 Liter Rest­feuch­te im Mau­er­werk. Das ist nicht gera­de wenig.

Wie soeben erläu­tert, beschleu­nigt der Ein­satz von Bau­trock­nern den Trock­nungs­pro­zess enorm. Statt meh­re­rer Mona­te dau­ert es nur weni­ge Wochen, bis ein Neu­bau bezugs­fer­tig ist. Auch bei Was­ser­schä­den bie­tet ein Bau­trock­ner vor allem durch sei­ne Geschwin­dig­keit enor­me Vor­tei­le, beson­ders was die Bau­sub­stanz und die eige­ne Gesund­heit angeht. Mit Schim­mel ist schließ­lich nicht gut Kir­schen essen.

Ein wei­te­rer Vor­teil ist die Mög­lich­keit, punkt­ge­nau bzw. prä­zi­se zu trock­nen. Vor allem in Räu­men, die schlecht belüf­tet wer­den kön­nen, ist der Ein­satz von Bau­trock­nern sinn­voll. Das sind zum Bei­spiel die meis­ten Kellerräume.

Zudem geht mit der Nut­zung von Bau­trock­nern eine kon­stan­te Über­wa­chung der Luft­feuch­tig­keit ein­her. Wenn Sie sich für lüf­ten und hei­zen ent­schei­den, schwan­ken sowohl Tem­pe­ra­tur als auch Luft­feuch­tig­keit nicht nur sai­so­nal, son­dern auch wäh­rend des Tages in gro­ßem Maß. Die­ser Zustand sorgt dafür, dass die Trock­nung sehr lan­ge dau­ert und es kann sogar sein, dass die Bau­sub­stanz dadurch nach­hal­tig beschä­digt wird.

Ein Bau­trock­ner ist schlicht­weg schnel­ler und scho­nen­der für das Mauerwerk.

Was kostet ein Bautrockner?

Bau­trock­ner selbst sind nicht gera­de sehr preis­wert, wenn sie halb­wegs schnell arbei­ten sol­len. Vie­le Luft­ent­feuch­ter wer­den auch als Bau­trock­ner ange­bo­ten, aller­dings ist ein rich­ti­ger Bau­trock­ner in der Regel deut­lich effek­ti­ver als sol­che Gerä­te. Für einen guten Bau­trock­ner müs­sen Sie mit Kos­ten von min­des­tens 550 Euro rech­nen. Star­ke Bau­trock­ner kos­ten in etwa ab 750 Euro, rich­tig leis­tungs­fä­hi­ge Gerä­te min­des­tens 1.000 Euro.

Hier kommt es eben dar­auf an, wie leis­tungs­stark der Bau­trock­ner sein soll. Je nach Feuch­tig­keit lau­tet der Richt­wert, dass die gesam­te Raum­luft 500 bis 1.000 Mal aus­ge­tauscht wer­den muss, bis das Mau­er­werk tro­cken ist. Emp­foh­len wird ein zwei­ma­li­ger Luft­aus­tausch pro Stun­de. Somit lau­tet die Faust­for­mel für die Leis­tungs­fä­hig­keit eines Bautrockners:

Raum­vo­lu­men in m³ * 2 = Luft­durch­satz des Bau­trock­ners pro Stunde.

Bei­spiel:

Ein Raum hat eine Grund­flä­che von 50 m² und eine Decken­hö­he von 2,5 Metern. Das ergibt ein Raum­vo­lu­men von 125 m³ (50 m² * 2,5 m = 125 m³). Um die Luft zwei­mal pro Stun­de kom­plett umzu­wäl­zen, bräuch­te der Bau­trock­ner eine Leis­tung von 250 m³ pro Stun­de (125 m³ * 2 = 250 m³).

Der Ver­brauch, wel­cher in Watt ange­ge­ben ist, ist nicht beson­ders rele­vant für die Leis­tungs­fä­hig­keit eines Bau­trock­ners. Viel­mehr geht es dar­um, wie ener­gie­ef­fi­zi­ent die­ser ist.

Wenn ein Bau­trock­ner 700 Watt benö­tigt, um 250m³ Luft pro Stun­de zu trock­nen und ein ande­rer dafür 1.000 Watt ver­braucht, ist das Gerät, wel­ches weni­ger Strom ver­braucht natür­lich im Betrieb güns­ti­ger als das andere.

Wäh­rend die­ser Arti­kel geschrie­ben wird, liegt der güns­tigs­te in Ber­lin ver­füg­ba­re Strom­preis bei 33,67 Cent pro Kilo­watt­stun­de. Wir gehen jetzt von einem Bau­trock­ner aus, der 800 Watt pro Stun­de ver­braucht. Wenn das Gerät rund um die Uhr in Betrieb ist, ver­braucht es pro Tag 19,2 Kilowattstunden.

Umge­rech­net ergibt sich dar­aus ein Wert von gerun­det 6,47 Euro pro Tag. Da Sie mit min­des­tens zwei Wochen Dau­er­be­trieb rech­nen müs­sen, lägen die Strom­kos­ten in Ber­lin bei einem sol­chen Gerät bei min­des­tens 90,50 Euro.

Das wäre der güns­tigs­te Fall. In einem Neu­bau wird emp­foh­len, einen Bau­trock­ner pro Eta­ge zu ver­wen­den. Gehen wir von einem Haus mit Kel­ler, Erd- und Ober­ge­schoss aus, dann wären drei Bau­trock­ner nötig. Im bes­ten Fall lägen die Kos­ten somit bei 271,50 Euro. Dau­ert die Bau­trock­nung vier Wochen, lie­gen die Kos­ten schon bei 543,00 Euro.

Bei leis­tungs­stär­ke­ren Gerä­ten und einem höhe­ren Strom­preis stei­gen die­se Kos­ten natür­lich wei­ter an. Das klingt nach viel Geld, aber wenn Sie sich ver­ge­gen­wär­ti­gen, was zum Bei­spiel der gesam­te Haus­bau kos­tet, dürf­ten die­se Kos­ten nun auch nicht mehr groß ins Gewicht fallen.

Zuletzt noch ein wich­ti­ger Tipp: Wäh­rend Sie den Bau­trock­ner betrei­ben, soll­ten Sie Ihren Strom­ver­brauch doku­men­tie­ren. Wenn so ein Gerät meh­re­re Wochen lang läuft, ver­braucht es sehr viel Ener­gie. Ihr Strom­ver­brauch wird in die­sem Jahr spür­bar über Ihrem übli­chen Ver­brauch lie­gen. Sie haben die Mög­lich­keit, Ihren Strom­ver­sor­ger über die­sen soge­nann­ten Son­der­ver­brauch zu infor­mie­ren. Das ist durch­aus sinn­voll, denn ansons­ten wer­den ihre kom­men­den Abschlä­ge auf Basis die­ses Ver­brauchs berech­net und ent­spre­chend erhöht werden.

Wenn Ihr Strom­ver­sor­ger weiß, dass der Mehr­ver­brauch auf­grund eines nur tem­po­rär ein­ge­setz­ten Bau­trock­ners ent­stan­den ist, kann er das bei der Kal­ku­la­ti­on der Abschlä­ge berück­sich­ti­gen, sodass Sie im nächs­ten Jahr kei­ne beson­ders hohen Abschlä­ge zah­len müssen.

Eine Doku­men­ta­ti­on ist vor allem im Rah­men eines Was­ser­scha­dens wich­tig. Vie­le Ver­si­che­run­gen über­neh­men infol­ge eines Was­ser­scha­dens bzw. einer Über­flu­tung nicht nur die direk­ten Schä­den, son­dern auch Fol­ge­kos­ten. In die­sem Fall wären die Strom­kos­ten, wel­che durch den Bau­trock­ner ent­stan­den sind, Teil die­ser Fol­ge­kos­ten. Bei den meis­ten Ver­si­che­run­gen ist die Über­nah­me sol­cher Strom­kos­ten expli­zit in dem Leis­tungs­ka­ta­log auf­ge­führt. Ein gene­rel­ler Rechts­an­spruch auf Über­nah­me der Strom­kos­ten (Mehr­kos­ten) in vol­ler Höhe besteht nicht.

Bautrockner kaufen oder mieten?

Ein Bau­trock­ner ist nicht gera­de ein beson­ders kos­ten­güns­ti­ges Gerät. Bei Prei­sen ab 550 Euro stellt sich wohl so Man­cher die Fra­ge, ob es nicht bil­li­ger ist, einen Bau­trock­ner zu mie­ten. Ob sich das wirk­lich lohnt hängt maß­geb­lich davon ab, wie lan­ge Sie den oder die Bau­trock­ner benötigen.

Einen Bau­trock­ner zu mie­ten kos­tet ab ca. 50 Euro pro Woche. Je leis­tungs­stär­ker ein Bau­trock­ner ist, des­to teu­rer wird im Regel­fall auch die Mietgebühr.

Je nach Anbie­ter und Bedarf kann der Bau­trock­ner auch zu Ihnen gelie­fert, dort fach­män­nisch auf­ge­stellt und am Ende wie­der abge­holt wer­den. Die­ser Ser­vice ist in der Regel nicht kos­ten­los. Man­che Bau­trock­ner­ver­mie­ter bie­ten zusätz­lich noch eine pro­fes­sio­nel­le Feuch­tig­keits­mes­sung an, wel­che auch mit Kos­ten ver­bun­den sein kann.

Beden­ken Sie dabei, dass die Miet­ge­bühr nur die Nut­zung des Geräts ent­hält. Die anfal­len­den Strom­kos­ten müs­sen Sie selbst bezah­len. Was die­se Kos­ten angeht ist es egal, ob Sie einen Bau­trock­ner mie­ten oder kaufen.

Wenn Sie zum Bei­spiel aus dem Urlaub zurück­kom­men und einen Rohr­bruch in einem Kel­ler­raum ent­de­cken, kann es sinn­voll sein, einen Bau­trock­ner zu mie­ten. Je nach Aus­maß des Scha­dens kann es sein, dass Sie ledig­lich zwei Wochen lang einen klei­nen Bau­trock­ner benö­ti­gen. Ein Rohr­bruch ist nichts, was stän­dig pas­siert. Die Wahr­schein­lich­keit, dass Sie des­we­gen irgend­wann erneut einen Bau­trock­ner benö­ti­gen, ist recht klein. In die­sem Fall lohnt es sich, 100 Euro für die Mie­te aus­zu­ge­ben, anstatt min­des­tens fünf Mal so viel Geld für einen eige­nen Bau­trock­ner zu investieren.

Außer­dem soll­ten Sie prü­fen, ob Ihre Ver­si­che­rung der­ar­ti­ge Kos­ten im Rah­men eines Rohr­bruchs übernimmt.

Anders sieht es aus, wenn Sie zum Bei­spiel in einem Gebiet leben, in dem es ein erhöh­tes Risi­ko von Über­schwem­mun­gen oder Über­flu­tun­gen gibt. Hier kön­nen Sie von weit­aus grö­ße­ren Was­ser­schä­den aus­ge­hen, die nicht nur einen ein­zi­gen Raum betref­fen. Mit einem eige­nen Bau­trock­ner kom­men Sie dann im End­ef­fekt wahr­schein­lich güns­ti­ger davon. Das gilt umso mehr, falls das Schick­sal erneut zuschlägt und Sie wie­der einen Bau­trock­ner benö­ti­gen sollten.

Sie soll­ten jedoch nicht war­ten, bis der Ernst­fall ein­ge­tre­ten ist. Ist ein Dorf erst ein­mal über­flu­tet, steigt der Bedarf an Bau­trock­nern sprung­haft an. Dann kann es schwie­rig wer­den, über­haupt noch einen Bau­trock­ner zu bekom­men und es ist nicht unwahr­schein­lich, dass auch die Prei­se in die Höhe schnel­len. Besit­zen Sie bereits einen Bau­trock­ner, kön­nen Sie ihn gleich in Betrieb neh­men, sobald das Was­ser abge­lau­fen bzw. aus­ge­pumpt ist.

Wenn Sie sich den Traum vom Eigen­heim ver­wirk­li­chen und sich ein eige­nes Haus bau­en, dürf­ten Sie für vie­le Wochen min­des­tens einen Bau­trock­ner benö­ti­gen. Bes­ser wäre es, min­des­tens einen pro Eta­ge zu benut­zen. Obwohl die Miet­kos­ten dafür in Rela­ti­on zu den Gesamt­kos­ten des Haus­baus nicht beson­ders ins Gewicht fal­len, kann es sich loh­nen, die benö­tig­ten Bau­trock­ner zu kaufen.

Ob Sie spä­ter erneut meh­re­re Bau­trock­ner benö­ti­gen wer­den, kann nie­mand vor­her­sa­gen. Aber Sie kön­nen ja ein Gerät behal­ten und die übri­gen pri­vat als Gebraucht­ge­rä­te wie­der verkaufen.

Bautrockner – Was beachten?

Die Trock­ner­leis­tung ist beson­ders wich­tig. Vie­le Men­schen bege­hen hier­bei einen Denk­feh­ler und gehen davon aus, dass ein sehr leis­tungs­star­ker Bau­trock­ner in jedem Fall bes­ser ist als ein weni­ger star­kes Modell, da der Raum dann sicher­lich viel schnel­ler tro­cken ist. Hier liegt ein Irr­glau­be vor.

Das Pro­blem ist, dass die Feuch­tig­keit tief im Mau­er­werk sitzt. Die­se Feuch­tig­keit wird nach und nach an den Raum abge­ge­ben. Wenn die Trock­nungs­leis­tung zu hoch ist, haben Sie einen Effekt, den Sie mit einem Brot im Ofen ver­glei­chen kön­nen. Damit das Brot gelingt, muss für eine bestimm­te Zeit bei einer bestimm­ten Tem­pe­ra­tur geba­cken werden.

Wenn Sie die Tem­pe­ra­tur zu heiß ein­stel­len, erscheint das Brot schnel­ler fer­tig zu sein. Die Krus­te ist schön kross, es sieht gut aus. Schnei­den Sie das Brot jetzt in der Mit­te durch, fin­den Sie kein lecke­res Brot vor, son­dern einen immer noch sehr feuch­ten bis nas­sen Klum­pen Teig, der wohl eher unap­pe­tit­lich ist. Der Grund dafür ist, dass die Hit­ze den Teig nicht rich­tig durch­drin­gen und die Feuch­tig­keit durch die kros­se Krus­te nicht rich­tig abtrans­por­tiert wer­den konnte.

Sel­bi­ges pas­siert mit den Bau­stof­fen. Sie trock­nen nur ober­fläch­lich und die Poren, durch wel­che die Feuch­tig­keit abfließt, wer­den größ­ten­teils geschlos­sen. Im Inne­ren bleibt die Feuch­te erhal­ten. Es dau­ert dann deut­lich län­ger, bis sie durch die ver­blie­be­nen Poren abtrans­por­tiert wer­den kann, das Mau­er­werk kann nicht rich­tig durch­trock­nen. Das erhöht sowohl die Heiz­kos­ten als auch das Risi­ko von Schim­mel­bil­dung. Daher ist es unbe­dingt not­wen­dig, dar­auf zu ach­ten, dass die Leis­tung des Bau­trock­ners auch zu den zu trock­nen­den Räum­lich­kei­ten passt und weder viel zu hoch oder zu nied­rig ist.

Wie leis­tungs­stark ein Bau­trock­ner für Ihre Zwe­cke sein soll­te, kann Ihnen am bes­ten ein Fach­mann sagen. Es gibt aber natür­lich auch gro­be Richt­wer­te für die Leis­tungs­fä­hig­keit. Zunächst müs­sen Sie das Volu­men des Rau­mes ermit­teln, in dem der Bau­trock­ner ste­hen soll. Mul­ti­pli­zie­ren Sie die Län­ge mit der Brei­te des Rau­mes. Die­sen Wert mul­ti­pli­zie­ren Sie mit der Höhe und Sie erhal­ten das Volu­men in Kubikmetern.

Ein­gangs wur­de erwähnt, dass ein Neu­bau ger­ne mal mehr als 1.500 Liter Rest­feuch­te ent­hält. Die­ses Was­ser muss natür­lich irgend­wo hin. Gera­de in den ers­ten Tagen wird der Luft beson­ders viel Feuch­tig­keit ent­zo­gen. Ent­spre­chend schnell füllt sich der Was­ser­be­häl­ter des Bau­trock­ners. Es ist nicht unüb­lich, dass der Behäl­ter in die­ser Zeit mehr­mals am Tag ent­leert wer­den muss. Über Nacht kann der Bau­trock­ner auf die­se Wei­se nicht betrie­ben wer­den, da er sich abschal­tet, sobald der Behäl­ter voll ist.

Abhil­fe schafft ein Bau­trock­ner mit Ablauf­schlauch, durch den das Was­ser direkt in einen Abfluss gelei­tet wird. Der Bau­trock­ner kann auf die­se Wei­se rund um die Uhr betrie­ben wer­den und somit mög­lichst effi­zi­ent arbeiten.

Ein Bau­trock­ner ist kein leich­tes Gerät. Wenn Sie einen Neu­bau trock­nen möch­ten ist es rat­sam, den Trock­ner nicht zen­tral in der Mit­te der Eta­ge zu betrei­ben, son­dern gezielt in den ein­zel­nen Räu­men. So ein Gerät wiegt gern mal mehr als 30 Kilo­gramm. Damit der Trans­port nicht zu einem unnö­ti­gen Kraft­akt wird, ist ein Bau­trock­ner mit Rol­len äußerst praktisch.

Eine Abschalt­au­to­ma­tik ist im Grun­de zwin­gend not­wen­dig. Sobald der Was­ser­be­häl­ter voll ist, soll sich der Bau­trock­ner auto­ma­tisch abschal­ten. Ansons­ten wür­de der Behäl­ter über­lau­fen, was defi­ni­tiv nicht der Sinn der Sache ist. Falls Sie einen Ablauf­schlauch ver­wen­den, kann sich das Gerät abschal­ten, falls das Was­ser, bei­spiels­wei­se auf­grund einer Ver­stop­fung oder eines Kni­ckes im Schlauch, nicht rich­tig abfließt.

Bautrockner richtig einsetzen

Ein Bau­trock­ner soll­te stets in der Mit­te des Rau­mes ein­ge­setzt wer­den. Von dort aus wird die bes­te Luft­zir­ku­la­ti­on erreicht, sodass alle Wän­de glei­cher­ma­ßen getrock­net wer­den. Es kann dabei nicht scha­den, die Luft­zir­ku­la­ti­on mit­tels ein­fa­cher Ven­ti­la­to­ren zu unter­stüt­zen. Gera­de in sehr gro­ßen Räu­men ist das Sinn­voll und ver­kürzt die Zeit, bis der Bau­stoff durch­ge­trock­net ist.

Der Ein­satz eines Ablauf­schlauchs ist zu emp­feh­len. Gene­rell soll­te ein Bau­trock­ner rund um die Uhr betrie­ben wer­den, damit in dem Raum eine mög­lichst kon­stan­te Luft­feuch­tig­keit bei­be­hal­ten wer­den kann. Wenn er sich auf­grund eines vol­len Was­ser­be­häl­ters abschal­tet und meh­re­re Stun­den lang nicht sei­nen Dienst ver­rich­tet, ist das kon­tra­pro­duk­tiv. Mit einem Ablauf­schlauch kann das Gerät durch­ge­hend betrie­ben wer­den. Sofern der Bau­trock­ner kei­ne inte­grier­te Pum­pe hat, muss sich der Abfluss unter­halb des Schlauch­an­schlus­ses befin­den. Den Trock­ner auf den Boden zu stel­len und den Schlauch in ein höher gele­ge­nes Spül­be­cken zu füh­ren, wird ohne Pum­pe wohl nicht funktionieren.

Wich­tig ist auch, dass offe­ne Fens­ter den Trock­nungs­pro­zess nicht unter­stüt­zen, son­dern viel­mehr behin­dern. Die Feuch­tig­keit soll von den Bau­stof­fen in die Luft gelan­gen und die­ser dann ent­zo­gen wer­den. Durch offe­ne Fens­ter gelangt jedoch viel zusätz­li­che Luft­feuch­tig­keit in den Raum. Es wird emp­foh­len, höchs­tens mit Stoß­lüf­ten zu arbei­ten, um die Luft kurz aus­zu­tau­schen. Der Bau­trock­ner soll­te wäh­rend­des­sen aus­ge­schal­tet sein. Falls die Luft­feuch­tig­keit drau­ßen sehr hoch ist, bei­spiels­wei­se wäh­rend oder nach einem Regen­schau­er, soll­te auch auf das Stoß­lüf­ten ver­zich­tet werden.

Der Bau­trock­ner soll­te nicht zu früh ein­ge­setzt wer­den. Est­rich braucht eine gewis­se Zeit, bis er abge­bun­den ist. Wird ihm zu früh viel Feuch­tig­keit ent­zo­gen, kön­nen sich Ris­se bil­den und die rest­li­che Feuch­tig­keit kann schwe­rer ent­wei­chen. Den­ken Sie hier ein­fach wie­der Brot. Wenn Sie einen Hefe­teig backen, ohne ihn gehen zu las­sen, wird das Brot nicht luf­tig und schmeckt nicht gut. Zement­est­rich soll­te fünf Tage selbst trock­nen, Anhy­drit-Est­rich zwei Tage. Erst danach soll­te ein Bau­trock­ner ein­ge­setzt werden.

War­me Luft kann mehr Was­ser auf­neh­men als kal­te Luft. Damit die Bau­trock­nung mög­lichst effek­tiv von­stat­ten­geht, soll­te die Raum­tem­pe­ra­tur min­des­tens 15 Grad Cel­si­us betra­gen. Bes­ser sind Tem­pe­ra­tu­ren über 20°C. Wenn die Räu­me bereits über eine funk­tio­nie­ren­de Hei­zung ver­fü­gen, darf die­se gern zur Unter­stüt­zung und für eine kon­stan­te Tem­pe­ra­tur ange­schal­tet wer­den. Soll­te das nicht der Fall sein, kön­nen Sie auch ein mobi­les elek­tri­sches Heiz­ge­rät verwenden.

Heiz­ge­rä­te, wie zum Bei­spiel ein gas­be­trie­be­ner Heiz­pilz, soll­ten in Innen­räu­men sowie­so nicht benutzt wer­den. Dar­über hin­aus ent­steht bei der Ver­bren­nung Was­ser­dampf, der schließ­lich ver­mie­den wer­den soll, um die Luft­feuch­tig­keit nicht unnö­tig zu erhöhen.

Wie lan­ge die Bau­trock­nung dau­ert ist von meh­re­ren Fak­to­ren abhän­gig, wie zum Bei­spiel die Grö­ße des Raums, die Umge­bungs­tem­pe­ra­tur, die Feuch­tig­keit der Bau­stof­fe und die gene­rel­le Luftfeuchtigkeit.

Bei einem Neu­bau soll­ten Sie min­des­tens zwei Wochen ein­pla­nen. Der Durch­schnitts­wert liegt bei etwa vier Wochen. Es geht natür­lich etwas schnel­ler, wenn Sie meh­re­re Bau­trock­ner ein­set­zen, bei­spiels­wei­se einen pro Eta­ge. Bei Was­ser­schä­den, bspw. durch eine Über­flu­tung, kön­nen Sie min min­des­tens vier Wochen rech­nen. Je nach Wet­ter­la­ge und Durch­feuch­tung der Bau­stof­fe kann es sogar noch deut­lich län­ger dauern.

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